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Der Arbeitskreis AK Asyl Südstadt

Der AK Asyl Südstadt Tübingen wurde im Herbst 2014 gegründet. Seit Frühjahr 2015 betreuen die AK-Mitglieder geflüchtete Menschen in einer Gemeinschaftsunterkunft. Sie befindet sich in der Wilhelm-Keil-Straße (WKS) neben dem Landratsamt.

Der AK besteht aus einer Gruppe freiwillig engagierter Bürger*innen, die geflüchtete Menschen willkommen heißen und im Alltag begleiten und unterstützen, wenn sie dies wünschen. Bei seiner Arbeit orientiert sich der AK am „Leitbild für das freiwillige Engagement für geflüchtete Menschen im Landkreis Tübingen“.

In der Gemeinschaftsunterkunft herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. AK-Mitglieder begleiten Geflüchtete auch weiterhin, wenn sie ausgezogen sind und ein eigenständiges Leben führen. Um neu Hinzugekommenen Integrationsangebote machen zu können, ist der AK immer auf der Suche nach neuen Ehrenamtlichen.

Wir wünschen allen unseren AK-Mitgliedern, Freund*innen und Bekannten, Förderern und Unterstützern ein Frohes und Gesegnetes Osterfest!

Leitbild für freiwilliges EngagementLeitbild für ehrenamtliches Engagement

Stiftskirchengemeinde erinnert im Bota an Menschen, die Leid erfahren haben

An „wunde Punkte“ in der Stadt geht die evangelische Stiftskirchengemeinde in der Karwoche im Rahmen ihres Projekts „PassionsPunkte“ heran. Ein solcher ist der Alte Botanische Garten in Tübingen: Ein Ort der Begegnung, ein Ort für Erholungssuchende und spielende Kinder, aber auch ein Ort für Einsame, Abgehängte und für Gewalt. Vor einem Jahr, am 23. März 2023, wurde Basiru Jallow dort erstochen, eine Tat, die viele Menschen in Tübingen – und auch in Gambia – sehr bewegt hat. Stiftskirchenpfarrerin Dr. Barbara Hahn-Jooß wählte den Bota bewusst für ihre Andacht, an der am Dienstagabend knapp 30 Personen teilnahmen. Norbert Kreuzkamp vom Asyl-AK der Stiftskirche verglich den Bota mit dem Garten Gethsemane, in dem Jesus die letzten Stunden vor seinem Tod am Kreuz verbracht hat. Kreuzkamp berichtete von Gambiern, die trotz schwerer Traumata vom deutschen Staat verfolgt und abgeschoben werden: „Da ist dieser Park kein Ort der Muse, sondern einer des Ausgesetzt-Seins. Sie kommen, die Häscher, an den Ort des Gebets und der Verzweiflung. Gethsemane in Tübingen. In der Mitte unserer Stadt.“ Pfarrerin Hahn-Jooß bezog Basiru Jallow ins Gebet ein. Die Anwesenden verließen den Bota nachdenklich.

Die nächsten Veranstaltungen

TerminVeranstaltung

Dienstag
18.06.2024
19:00 Uhr

Plenum AK Asyl Südstadt
Gemeindehaus St. Michael

Donnerstag
18.07.2024
ab 16:00 Uhr

Sommerfest
Wilhelm-Keil-Straße

 

„Wir gucken uns an, was passiert. Und das Schlimmste ist, dass wir uns daran gewöhnen. ‚Ah‘, wird gesagt, ‚heute ist ein Boot gesunken, viele Vermisste.‘ Dieses Sich-daran-Gewöhnen ist eine schlimme Krankheit! Es ist eine sehr schlimme Krankheit!“
(Papst Franziskus am 03.12.2021)

Gebet für Moria

von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland:

Ich bete für Moria.
Nein, nicht für Moria, dieses Gefängnis, den Nicht-Ort, draußen im Meer,
Ort unserer Schande.
Ich bete für die Menschen, eingesperrt, ausgesetzt, Dreck im Dreck.
Kinder wachsen dort auf, zwischen Plastikplanen und Gewalt:
So ist das Leben. Die Welt, in der sie nicht willkommen sind.
Gott, schütze Du, was wir nicht schützen wollen.
Ich bete für die, die sie dennoch lieben.
Ihre Mütter und Väter, wenn es sie noch gibt
und für die, die ihnen ein wenig Wärme geben
da draußen, in der der Kälte,
im Gestank der Verachtung.
Ich bete für die,
die in der Asche sitzen,
und für die, die bei ihnen geblieben sind,
jetzt, nach dem Feuer von Moria – diesem erbärmlichen Fanal
für unser Zusehen und Wegsehen, für das Nichts-Tun.
Ich bete für die,
die uns der Mühe nicht wert sind.
Und für die, die sich auch jetzt noch herausreden,
und schachern um Menschenleben.
Gott, mische Dich ein, in unsere Unmenschlichkeit, in unser Versagen.
Komm, Gott – lass nicht zu, dass dies das Ende ist.
Amen. 
Text: Sabine Dreßler

Papstpredigt auf Lampedusa. Franziskus: „Wo ist dein Bruder?“

Wir leben in einer Gesellschaft, die die Erfahrung des Weinens vergessen hat, des „Mit-Leidens“: Die Globalisierung der Gleichgültigkeit!

Im Evangelium haben wir den Schrei, das Weinen und das große Klagen gehört: „Rahel weint um ihre Kinder … denn sie sind nicht mehr“. Herodes hat den Tod gesät, um sein eigenes Wohl zu verteidigen, seine eigene Seifenblase. Und es wiederholt sich.

Bitten wir den Herrn, dass er alles wegnimmt, was von Herodes in unseren Herzen geblieben ist; bitten wir den Herrn um die Gnade der Tränen über unsere Gleichgültigkeit, über die Grausamkeit in der Welt, in uns und in denen, die anonymisiert sozial-ökonomische Entscheidungen treffen, die Dramen wie diesem Tür und Tor öffnen. „Wer hat geweint?“ Wer hat in der heutigen Welt geweint?

Herr, in diesem Gottesdienst, der ein Büßgottesdienst ist, bitten wir um Verzeihung für die Gleichgültigkeit so vielen Brüdern und Schwestern gegenüber, wir bitten um Verzeihung für die, die es sich bequem gemacht haben, die sich im eigenen Wohl eingeschlossen haben und das Herz betäubt haben, wir bitten dich, Vater, um Verzeihung für diejenigen, die mit ihren Entscheidungen auf höchster Ebene Situationen wie dieses Drama hier geschaffen haben. Herr, verzeihe uns!

Herr, auch heute noch hören wir deine Fragen: „Adam, wo bist du?“ „Wo ist dein Bruder?“

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